Die digitale Verkehrssicherheitskarte mit dem Gefahrenscore ist das Ergebnis einer Risikobewertung des gesamten Straßennetzes. Die wissenschaftlich-fundierte Methodik kombiniert dabei polizeiliche Unfalldaten mit zusätzlichen Indikatoren, die für die Früherkennung von Gefahrenstellen wichtig sind. Das sind beispielsweise Meldungen von Verkehrsteilnehmenden zu Beinahe-Unfällen und polizeilich nicht gemeldeten Unfällen, die über das Crowdsourcing-Portal gefahrenstellen.de eingehen. Eine weitere Quelle für Beinahe-Unfälle sind Sensordaten aus Pkw, die eine Auswertung von sicherheitskritischen Fahrmanövern wie scharfe Bremsungen oder Geschwindigkeitsüberschreitungen ermöglichen.
Die wichtigsten Informationen im Überblick
Unfälle
Polizeiliche Unfalldaten der letzten Jahre, bewertet nach Unfallhäufungen
Meldungen
Gefahrenmeldungen von Usern über unsere Melde-Portale, bewertet nach Aktivitätslevel
Impulsdaten
Auswertung sicherheitskritischer Manöver aus Fahrzeugen, wie bspw. scharfes Bremsen
Gefahrenscore
Algorithmische Methodik zur Aggregation aller Daten in einen Risikoscore für Straßenabschnitte
Was ist der Gefahrenscore?
Alle oben genannten geokodierten Daten werden in der Mobility Urban Safety Intelligent Cloud (MUSIC) strukturiert abgelegt, bewertet und in einem Gefahrenscore in den Leveln 1 bis 5 (dabei steht 1 für ein geringes Risiko und 5 für ein hohes Risiko) auf einer OpenStreetMap-Karte ausgegeben. Sie bietet Akteuren der Verkehrssicherheitsarbeit wie Verkehrsplanern, Ingenieurbüros, Polizei einen Überblick über kritische Straßenabschnitte in ihrer Region und über Stellen, die auf eine erhöhte Gefahr für künftige Unfälle hinweisen.
Einen detaillierten Einblick in die Zusammensetzung des Gefahrenscores erhalten Experten über unser Safer Mobility Analytics & Research Tool. Der automatisierte Vergleich zwischen reaktiven und je nach Datenlage proaktiven Anteilen des Gefahrenscores kann bspw. für gezielte Analysen zur Unfallprognose genutzt werden. Der Gefahrenscore wird regelmäßig für alle städtischen und ländlichen Straßennetze aktualisiert und ist in Auszügen auf dem Portal gefahrenstellen.de öffentlich einsehbar. Über digitale Schnittstellen oder auch über den Mobility Data Space (MDS) kann der Gefahrenscore in andere Anwendungen und Datenportale integriert werden. Die Karte ist aktuell für Deutschland verfügbar. Die Methodik der Verkehrsicherheitskarte lässt sich auch auf andere Länder wie beispielsweise Österreich, Schweiz, Frankreich usw. übertragen.
Wie kann ich den Gefahrenscore nutzen?
Der Gefahrenscore ist ein unverzichtbares Werkzeug für zahlreiche Einsatzgebiete, unter anderem für:
- Verkehrsplaner: Identifizieren und priorisieren Sie gefährliche Straßenabschnitte für Verbesserungsmaßnahmen
- Straßeninstandhaltung: Planen Sie präventive Instandhaltungsmaßnahmen, basierend auf dem Risikograd einzelner Bereiche
- Versicherungen: Bewerten Sie das Risiko für Versicherungspolicen präziser
- Öffentliche Sicherheit: Ergreifen Sie gezielte Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Technische Dokumentation
Nachfolgend können Sie die technische Dokumentation im PDF-Format herunterladen.
Interesse? Gerne beantworten wir Ihre Fragen auch persönlich unter 0228 – 76 38 69 00